Bisher wurde das zur Aufzucht der Fische notwendige Fischfutter, vom Starter-Food für die Fingerlinge bis zum Futter für größere Fische, aus dem europäischen Ausland importiert. Aufgrund der hohen Inflation in Ghana in Kombination mit stark gestiegenen Preisen für den Transport, besonders während Corona, ist der Preis für das Futter um ein Vielfaches gestiegen. Letztlich haben die Futterkosten den Gewinn aus der Fischzucht aufgefressen, so dass nicht mehr kostendeckend produziert werden konnte.
Bei der Besichtigung einer Fischfarm im Süden haben Oxford und Fred von einem Spezialisten für Fischzucht erfahren, dass man Fischfutter mit den entsprechenden Zutaten und mittels einer leicht modifizierten, kommerziellen Fufu-Maschine selbst herstellen kann.
Was ist nun eine Fufu-Maschine?
Er ist in Ghana Hauptbestandteil oder Beilage vieler Gerichte. Zur Zubereitung werden Maniok oder Yams und grüne Kochbananen im Verhältnis zwei zu eins in Stücke geschnitten, gekocht und in einem großen Mörser zerstampft, bis eine zähe Masse entsteht. Da diese Art der Zubereitung recht aufwändig ist, wurde 2004 die erste Fufu-Maschine von dem ghanaischen Elektrogerätehändler Fadegnom Charles entwickelt. Eine kommerzielle Fufu-Maschine zur Herstellung großer Mengen Fufu ist im Prinzip ein großer Fleischwolf mit der typischen Förderschnecke, die meistens von einem kleinen Benzinmotor angetrieben wird. |
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In unserem Fall wurde die Pressscheibe des Fleischwolfs so modifiziert, dass statt einem großen Strang, längliche Pellets ausgegeben werden. Für die richtige Dimensionierung der Pressscheibe hat es ein paar Versuche gebraucht. |
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Die notwendigen Zutaten werden alle aus Pflanzen hergestellt, die in Ghana angebaut und auf lokalen Märkten gekauft werden können. Das genaue Rezept wollen wir hier nicht verraten, da dieses selbst hergestellte Fischfutter später auch an andere Fischzüchter verkauft werden soll. Der Spezialist für Fischzucht aus dem Süden wurde dann eigens zu Schulungszwecken engagiert. In einem direkten Vergleich zwischen dem importierten und dem selbst hergestellten Fischfutter, haben die Fische das selbst hergestellte Futter deutlich bevorzugt. Es ist allerdings mit der modifizierten Fufu-Maschine leider nicht möglich, auch das sehr kleine Futter für die Fingerlinge herzustellen. Dieses sogenannte Starter-Food muss weiterhin importiert werden. Allerdings benötigt man das nicht sehr lange. |
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Erstens reduziert es die Abhängigkeit von importiertem Futter, das teuer und schwer zu beschaffen ist. Zweitens ermöglicht es eine bessere Kontrolle über die Qualität und Zusammensetzung des Futters, das ggf. an die Bedürfnisse der verschiedenen Fischarten angepasst werden kann. Drittens schafft es eine zusätzliche Einkommensquelle für die Fischzüchter, die das Futter an andere Produzenten verkaufen können. Viertens fördert es die Nutzung lokaler Ressourcen und die Wertschöpfung in der Landwirtschaft. Die Fufu-Maschine ist hierbei ein einfaches, aber effektives Werkzeug, um aus pflanzlichen Zutaten ein günstiges und gleichzeitig nahrhaftes und schmackhaftes Fischfutter zu erzeugen. |